Die Zahnfee

Das Schreckliche beim Zahnarzt ist für mich nicht die Behandlung oder die Möglichkeit, dass es wehtun könnte. Es ist vielmehr das permanente Überdehnen der Mundmuskeln, diese kratzende Gefühl, als würde jemand mit den Fingernägeln über die Tafel fahren und die saugenden Mini-Elefantenrüssel im Mund.

Ich beschloss daher, meinen Geist von all diesen widrigen Umständen - habe ich das grellweiße Licht erwähnt, das einen blendet? - abzulenken. Meine Geschichte sollte erotischer Natur sein. Das Gehirn, so mein Gedankengang, sollte sich mit Dingen beschäftigen, die möglichst weit weg vom Mund passieren. Da kam der Schwanz gerade recht. Jeder weiß, dass er gerne die Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Ich dachte mir aus, dass die Helferin mir während der Behandlung immer näher kommen würde, sanft über das Gesicht streicht, bewusst die Schulter berührt. Mit jeder Aktion würde sie ihre prallen Brüste an meinem Kopf entlang streichen - insbesondere wenn sie auf die andere Seite übergreifen muss. Ich würde sie mir untenrum nackt vorstellen, nur mit einer weißen, dünnen Bluse bekleidet. Es sollte nur im Dienst der Angstbekämpfung sein.

Das Vorhaben musste in die Tat umgesetzt werden. Und, - was soll ich sagen? - ich freute mich schon auf den nächsten Termin. Es stand eine hygienische Zahnreinigung an.